Der Rubin

RubinDer Rubin ist ein Vertreter der Korund-Gruppe und nach dem Diamant das härteste Mineral. Allerdings ist der Rubin nur 1/140 so hart wie der Diamant. Jedoch auch 7mal härter als der Topas, der das nächsfolgende Mineral in der Mohsschen Härteskala darstellt. Die Härte des Rubins ist in die einzelnen Richtungen deutlich verschieden. Dies wissen die Edelsteinschleifer jedoch zu berücksichtigen. Rubine besitzen häufig Einschlüsse. Diese Einschlüsse sind jedoch kein Zeichen einer Qualitätsminderung, sondern vielmehr der Echtheitsnachweis für Naturrubine gegenüber synthetischen Steinen.

Nur die rote Varietät des Minerals Korund wird als Rubin bezeichnet und für Schmuckzwecke verwendet. Der Rotton kann von blassrot bis dunkelrot variieren. Alle anderen Farben, wie z.B. rosa oder blau werden dem Safir zugeordnet. Die begehrteste Farbe bei Rubinen ist die sogenannte "Taubenblutfarbe". Ein reines Rot mit einem Stich ins bläuliche.

RubinObwohl die rote Farbe des Rubins bei den verschiedenen Lagerstätten häufig etwas unterschiedlich ausfällt, ist diese Rotfärbung nicht dazu geeignet, daraus das Herkunftsland abzuleiten, da es bei jedem Vorkommen auch andersgetönte Farben gibt. Daher sind Bezeichnungen wie "Burma-Rubin" oder "Siam-Rubin nicht stellvertretend für eine bestimmte Farbgebung, sondern vielmehr als eine Art Qualitätsbegriff anzusehen. Duch die Einlagerung von sogenannten Rutilnadeln enstehen besondere optische Effekte: Bei einer parallelen Ausrichtung zur Kristallachse von wenigen Rutilnadeln wird der Rubin zwar trüb, erhält aber einen zarten seidigen Schimmer bzw. Glanz. Sind viele Rutilnadeln parallel zu einer Kristallachse angeordnet, bewirkt das den sogenannten "Katzenaugeneffekt". Parallel zu den a-Achsen ausgerichtete Rutilnadeln erzeugen den sogenannten "Asterismus" bzw. Sterneffekt: Hierbei gleitet ein sechsstrahliger Stern beim Bewegen des Rubins über die Oberfläche.

Lagerstätten und Fundorte

Das Muttergestein des Rubins sind dolomitisierte Marmore, Gneise und Amphibolite. Allerdings ist der Rubin-Anteil auf solchen Lagerstätten zu gering für eine wirtschaftliche Nutzung. Vielmehr erfolgt die Gewinnung von Rubinen auf alluvialen Lagerstätten (junge Schwemmböden an Meeresküsten, Fluss- und Seeufern). Da der Rubin eine sehr hohe Dichte aufweist, erfolgt die Gewinnung von Rubinen normalerweise durch Waschen von Flusskiesen, Sanden und lehmig-tonigen Verwitterungsmaterialien.

Die bedeutendsten Rubin-Lagerstätten befinden sich in Myanmar (Birma, Burma), Thailand, Sri Lanka und Tansania. In Oberbirma in der Nähe von Mogok werden die Rubin-Vorkommen seit Jahrhunderten ausgebeutet. Hier liegt die rubinführende Schicht mehrere Meter unter der Oberfläche. Allerdings ist angeblich etwa nur ca. 1% der Ausbeute für Schmuckzwecke geeignet. Die schleifwürdigen Exemplare besitzen die taubenblutrote Farbe und gelten als die wertvollsten Rubine. Größe Exemplare sind allerdings selten zu finden. Häufig finden sich als Begleitmineralien Edelberyll, Chrysoberyll, Granat, Mondstein, Safir, Spinell, Topas, Turmalin oder Zirkon in Edelsteinqualität.

Rubine ais Thailand verfügen meist über einen Stich ins Bräunliche oder Violette. Sie werden aus tonhaltigen Schottern in Förderschächten bis 8 Metern Tiefe gewonnen.

Die Lagerstätten in Sri Lanka befinden sich im Südwesten der Insel. Rubine aus Sri Lanka sind sind überwiegend hellrot bis himbeerrot

Im nördlichen Tansania wird seit den fünfziger Jahren ein grüngeflecktes Gestein, ein Zoisitfels, abgebaut. Die Ausbeute sind zwar recht grosse Rubine, die jedoch vorwiegend als Dekoration verwendet werden, da die Rubin-Kristalle selten transparent und schleifwürdig sind. Im Nordosten von Tansania existieren Rubine in Edelsteinqualität mit violetter bis braunroter Farbe.

Berühmte Rubine

Der Rubin ist einer der teuersten Edelsteine. Große Rubine sind sogar seltener als Diamanten von vergleichbarer Größe. 400 ct. wog der größte schleifwürdige Rubin. Er wurde in Birma gefunden und in drei Teile zerlegt.

Berühmte Rubine von erlesener Schönheit sind:

Verarbeitung

Meistens werden Rubine heutzutage bereits in den Fundländern geschliffen. Allerdings ist man dort darauf bedacht, ein möglichst hohes Steingewicht zu erhalten. Daher sind die Proportionen, die dem Stein die Brillanz geben, oft nicht zufriedenstellend und werden dann in europäischen Schleifereien nachbearbeitet. Treppen- und Brillantschliff erhalten die durchsichtigen Qualitäten. Weniger transparente Rubine erhalten einen Cabochon-Schliff oder sie werden zu Skulpturen verarbeitet.

Verwechslungsmöglichkeiten

Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit Almadin, Fluorit, Hyazinth, Pyrop, Spinell, Topas, Turmalin und Zirkon. Synthetische Rubine in Edelsteinqualität sind meist an den Einschlüssen zu erkennen und daran, dass sie im Unterschied zu den natürlichen Rubinen kurzwelliges UV-Licht durchlassen. Auch existieren zahlreiche Nachahmungen auf dem Markt wie Glasimitationen oder Dubletten. Beispiele für Dubletten sind z.B. Granat-Oberteil mit Glas-Unterteil oder Oberteil aus natürlichem Rubin und Unterteil aus synthetischem Rubin.


Farbe rot in verschiedenen Tönungen Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig
Strichfarbe weiss Lichtbrechung 1,762-1,778
Mohshärte 9 Doppelbrechung -0,008
Dichte 3,97-4,05 Dispersion 0,018
Spaltbarkeit keine Pleochroismus stark: gelblichrot,
tief kaminrot
Kristalle (trigonal)
sechsseitige Prismen oder Tafeln
Rhomboeder
Schmelzpunkt 2.050oC
Chemismus Aluminiumoxid
Al2O3
Floureszenz stark: kaminrot


Service Nummer Diamant-Kontor

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